In den letzten Tagen habe ich einiges an wunderschönem Drechselholz bekommen. Entstanden sind ein paar Schalen daraus. Im Moment experimentiere ich noch mit verschiedenen Hölzern, wie sie sich bearbeiten lassen und wie sie der Familie gefallen.
Wie die letzte Schale entstanden ist, möchte ich hier einmal zeigen; das hat aber sicherlich nicht den Anspruch, state of the art zu sein. Aber. Es geht und es kommt was dabei raus, das der Familie gefällt. Und schon hat es seinen Zweck erfüllt.
Meine neue Schatzkiste – da bin ich mal gespannt, was ich daraus zaubern kann 🙂
Heute möchte ich mit einem kleinen Stückchen gestockter Buche anfangen.
Die Mitte wird markiert.
Und ein Kreis angezeichnet.
Eine Bandsäge habe ich nicht und so muss ich mir mit der Kreissäge behelfen. Die Ecken werden abgeschnitten.
Nicht so toll, wie es auf einer Bandsäge sein könnte, geht aber auch.
Mit meinem Zentrumsfinder ist der Planscheibenring schnell ausgerichtet.
Bei einem so kleinem Stück Holz sollte der kleine Planscheibenring mit 4 Schrauben reichen.
Es geht „rund“.
Im zweiten Schritt kann ich mir den Durchmesser für meinen Rezess markieren.
Dieses Spezial Eisen wäre wahrscheinlich nicht unbedingt nötig gewesen. Es ist für einen Anfänger wie mich aber schon sehr praktisch, dass man damit genau den Winkel von den Backen des Futters anbringen kann.
Ein wenig Kunst am Bau muss schon sein und deshalb kommen noch zwei kleine Ringe in den Rezess.
Nun kann ich die grobe äussere Form mit einer Röhre ausarbeiten.
Die Schnitte werden immer feiner.
Bevor ich jedoch den „finalen Schnitt“ mache, schärfe ich die Röhre noch einmal.
So vorbereitet, zieht sie sehr schöne Späne.
Das ist ja fast wie beim Hobeln…. 🙂
Die Oberfläche ist zwar noch nicht 100 % perfekt, aber schon sehr ordentlich.
Viel Schleifarbeit braucht es da glücklicherweise nicht mehr.
So. Fertig ist die äußere Form.
Bei der Oberflächenbehandlung habe ich mich für Carnaubawachs entschieden. Das gefällt uns sehr gut und gibt eine schöne glatte Oberfläche.
Zum Schluss noch mit einem alten Lappen einpoliert, fertig ist die Oberflächenbehandlung.
Es mag für den ein oder anderen befremdlich sein. Aber ich habe, was den Staub angeht ziemlich aufgerüstet.
Ich bin was das angeht, leider recht empfindlich. Daher habe ich mich entschlossen, mich lieber von Anfang an richtig zu schützen, als dann in ein paar Jahren feststellen zu müssen, Asthma bekommen zu haben.
Also. Ich arbeite immer mit einer Feinstaub (Halb) Maske, inkl. einem Gesichtsschutz und weil’s manchmal auch noch ein wenig lauter wird, sogar noch mit einem Ohrschutz.
Zusätzlich habe ich mir noch einen Raumluftfilter (Jet AFS 1000B) zugelegt. Das Teil bringt mir tatsächlich sehr viel. Er filtert sehr viel Staub raus; vor allem den Feinstaub. Subjektiv kann ich mich jetzt wieder in der Werkstatt aufhalten, ohne ein „komisches Gefühl“ zu haben. Selbst der Staub, der sich vorher ohne den Raumluftfilter seit ich die Drechselbank habe in der Werkstatt breit gemacht hat, ist jetzt wieder weg.
Ursprünglich hatte ich mir einen solchen Filter mal selber bauen wollen (ähnlich wie Du, Uwe 🙂 ). Das Ding hat nur leider bei mir nicht wirklich funktioniert. Dann also – doch – einen kaufen.
So, bin ich aber sehr zufrieden.
Bestimmt meinem Anfängerstadium geschuldet….
Ich habe mir angewöhnt, gleich am Anfang beim Aushöhlen am Rand eine kleine Vertiefung abzustechen. So verhindere ich, dass ich – „sollte“ ich mal einen „Nürnberger“ haben, gleich auch noch der Rand versaut wird.
Dann kann ich gleich auch noch den Rand selbst schön machen.
Nun geht es an’s Aushöhlen. Da probiere ich gerade ein paar verschiedene Möglichkeiten aus.
Heute gehts mal von Aussen nach Innen mit einer Röhre.
Irgendwann habe ich dann aber – doch- auf einen Schalen Schaber gewechselt. Das geht auch sehr gut und ergibt genauso gute Späne.
Zwischendrin immer wieder mal ein Check, was die Wandstärke macht.
Das kann man mit einem „Gerät“ machen. Bis jetzt haben mir meine Finger aber vollkommen ausgereicht. Das ist erstaunlich feinfühlig – trotz der Wurstfinger.
Fertig ausgehöhlt.
Nun steht noch Schleifen und die Oberflächenbehandlung aus. Das läuft dann nach dem gleichen Muster ab, wie schon Aussen.
Weil das – immer – der erste Blick und die erste Frage von jedem ist, der das Teil in der Hand hat, habe ich mir angewöhnt unten drauf zu schreiben, welches Holz, Oberflächenbehandlung und wann entstanden.
Fertig.
Uns gefällt sie sehr gut. O – Ton Caro: „wie hast Du denn das tolle Muster reinbekommen?“
🙂
In den Tagen davor sind noch ein paar andere Schalen entstanden. Niklas hat mir natürlich wieder tatkräftig geholfen.
Der Lauser musste natürlich auch sauber gemacht werden.
Ein Spaß, wenn man seinen Arm in den Ansaugschlauch stecken darf…
Den Planscheibenring wollte unbedingt er anschrauben.
Bei unserem Besuch beim 1. Niederbayerischen Holzforum durfte sich Niklas ein Stückchen Holz aussuchen.
Die Entscheidung ist auf Nuss gefallen.
Da ist er – der stolze Besitzer einer selbst gedrechselten Schüssel aus Nuss 🙂
Zwei weitere Schüsseln sind auch noch entstanden.
Nuss, Weide und Esche.
Esche. In meinen Augen sehr unangenehm zu bearbeiten. Ich habe die Eisen 3 mal nachschleifen müssen. Sonst gab es immer Ausrisse.
Weide. Geht besser als Esche, aber auch nicht „optimal“. Schöne Maserung.
Nuss. Lässt sich sehr gut bearbeiten. Schön hart.